1 | Der Beginn einer Reise

In den letzten Jahren hatte ich immer öfter das Gefühl zu wenig zu tun. Aber nicht, weil mein Alltag als berufstätige Mutter nicht ausgelastet genug gewesen wäre. Sondern, weil ich immer mehr Änderungen in unserem Umfeld feststellte, welche mit dem Klimawandel zusammen hängen. Wobei der direkte Zusammenhang dabei tatsächlich nicht immer sofort zu sehen ist. Aber was kann ich als Einzelne da schon tun? Ich fing an mich zu informieren, zu Veranstaltungen zu gehen, Bücher zu lesen, mein Verhalten zu ändern und mit Kollegen, Freunden und Familie darüber ins Gespräch zu kommen. Ich wurde aktiv im Rahmen meiner Möglichkeiten. Und trotzdem… blieb bisher das Gefühl, dass das zu wenig ist.

Ich weiß inzwischen so viel mehr und merke, dass es meist einfach schon an der Öffentlichkeitsarbeit und Informationsweitergabe scheitert. Es gibt so viele tolle Projekte, Ideen und Möglichkeiten für jeden von uns, um einen kleinen Schritt in die richtige Richtung zu gehen. Wir wissen nur nichts davon. Und gerade der Anfang ist ja oft am schwierigsten. Sich neue Gewohnheiten anzueignen oder neue Wege und Ideen auszuprobieren ist der Schlüssel zum Erfolg, wenn wir für uns als Menschheit weiter eine bewohnbare Erde erhalten wollen. Hierbei möchte ich dir helfen! Daher diese Seite mit welcher ich nun auch dich informieren, unterstützen und motivieren möchte mitzumachen und eine Veränderung vom Kleinen ins Große zu bewirken!

Die sieben großen Themen

Als ich 2019 aktiv anfing mich umzuhören hatte ich noch keine Ahnung, welche Themen mich irgendwann einmal alle intensiv beschäftigen würden. Und ich bin mir sicher, dass die folgende Liste der Themen noch nicht abschließend ist. Das Schöne an dieser Reise ist, dass wir uns verändern dürfen, über unsere Grenzen hinauswachsen können und dazu auch offen mit vielen Themen auseinandersetzen werden. Meine bisherigen Schwerpunktthemen sind Folgende:

  • Zero/Less Waste
  • Minimalismus
  • Nachhaltigkeit
  • Umweltschutz
  • Klimaschutz
  • Klimawandelanpassung
  • Gesellschaft und Individuum

Ich möchte dir heute erzählen, weshalb gerade diese sieben Themen aktuell auf meiner Liste stehen und was dich künftig hier erwarten wird.

Zero/Less Waste

Mit dem Thema „Zero Waste“ fing bei mir die bewusste Beschäftigung mit meinem eigenen Lebensstil an. Ich bin schon seit jeher ein sehr offener, direkter und eher extrovertierter Mensch und weiß meistens ziemlich genau, was ich will. Meinen Alltag hatte ich bis zum Februar 2019 dabei jedoch eher pragmatisch und nach dem Motto „einfach, schnell und gut umsetzbar“ gelebt. Mit Hund und Kleinkind (4), zu diesem Zeitpunkt noch alleinerziehend und in Vollzeit arbeitend, war das für mich bis dato auch die logische Konsequenz gewesen. Schließlich wollte ich meine Freizeit, ein sehr wertvolles Gut, mit meinen liebsten Menschen, meinem Haustier und meinen Hobbies verbringen. Und weniger mit all den lästigen Alltagsaufgaben, die halt so anstehen, wenn man eine Familie organisiert und leitet und noch dazu allein den Haushalt wuppt. Da ist man schnell dabei einfache Lösungen zu bevorzugen.

Schon damals nervte mich allerdings unser ständiger Konsum und der daraus entstehende Müllberg. Mit einem klimafreundlichen Lebensstil hatte das einfach nichts zu tun. Das war mir klar. Allein schon wegen der vielen Plastikverpackungen, die in unserem Mülleimer landeten. Was sollte aus denen werden? Recycling? Verbrennen? Im Meer enden? Auf einer Deponie die nächsten Jahrhunderte lagern? Sobald man eine leere Verpackung in den Mülleimer geworfen hatte, waren diese Fragen erst einmal außer Sicht. Aus den Augen, aus dem Sinn. Aber das kann es doch nicht sein, dachte ich mir. Die Fragen tauchten immer häufiger wieder in meinem Kopf auf. Vor allem, wenn ich meiner kleinen Tochter den richtigen Umgang mit Müll beibringen wollte. Als ich dann las, dass am 19.02.2019 in unserem städtischen Kino (Scala Mühlacker) ein Vortrag zum Thema „Zero Waste – Leben ohne Müll“ von Shia und Hanno Su stattfinden sollte, war mir sofort klar, dass ich da hingehe!

Was soll ich sagen? Es war ein augenöffnendes Erlebnis für mich. Sicherlich werde ich noch einen detaillierten Beitrag dazu schreiben. Diese Veranstaltung hat den Stein bei mir ins Rollen gebracht. Ich war begeistert und fing mit den ersten Veränderungen in unserem Leben an. Denn der Vortrag von Shia und Hanno Su zeigte mir damals deutlich: Zero/Less Waste und pragmatische Alltagslösungen widersprechen sich nicht zwangsläufig!

Minimalismus

Ausgehend davon, weniger Müll produzieren zu wollen, beschäftigte ich mich mit unserem Konsumverhalten ausführlich. Und auch mit all den Dingen, welche wir bereits unser Eigen nannten. Schon länger fühlte ich mich von unserem Haushalt und den vielen Gegenständen erschlagen. Klar, ich war alleinerziehend und ging arbeiten. Wen erschlägt der Haushalt da nicht? Aber man kann es sich auch unbewusst schwer machen. Fehlende Routine und eine Ansammlung von Besitztümern, die alle irgendeine Art der „Pflege“ benötigen, kosten Zeit, Kraft und Aufmerksamkeit. Ich jedoch wollte mehr Zeit für die wichtigen Menschen und Erlebnisse in meinem Leben haben. Zudem wollte ich die Sachen, welche ich besitze, pfleglich behandeln und möglichst lange nutzen, um weiteren Müll zu vermeiden. Hier kam ich bei meinen Recherchen dann mit dem Thema „Minimalismus“ in Berührung.

Minimalismus ist ein weites Feld und was ich daran so positiv finde: Für jeden ist etwas dabei. Niemand muss nach einem gewissen Raster leben, um als Minimalist zu gelten. Es ist freiwillig und eher eine Befreiung, denn eine Beschränkung. Wenn man es bewusst und zur eigenen Situation passend angeht. Aus meiner Sicht ist es eher ein Weg, den man immer weiter gehen kann, kein Ziel bei dem man ankommen muss.

Nachhaltigkeit

Wer wenig besitzen möchte, der achtet auch eher auf die Langlebigkeit und Vielseitigkeit der Gegenstände, die er besitzt. Dies ist eine von vielen Möglichkeiten sich auch mit der Nachhaltigkeit zu beschäftigen. Denn Gegenstände welche billig produziert sind und dazu neigen schnell kaputt zu gehen sind weder unter dem Gesichtspunkt „Zero/Less Waste“ noch beim „Minimalismus“ wünschenswert. Vor allem aber sind sie ein Problem unserer Gesellschaft! Denn woher sollen all die Ressourcen für unsere ständig neu angeschafften Dinge kommen? Ich lernte den CO²-Fußabdruck kennen und rechnete meinen eigenen zum Spaß im Internet aus (www.fussabdruck.de). Eigentlich dachte ich, dass ich einen relativ moderaten Lebensstil habe und ich hatte ja bereits begonnen Müll zu vermeiden. Dennoch bräuchten wir 3,2 Erden, wenn jeder Mensch so leben würde, wie ich es damals tat.

Kurz gesagt: Mein Leben verschlang also deutlich mehr Ressourcen pro Jahr, als unsere Erde wieder innerhalb dieses Jahres regenerieren hätte können.

Und ich würde mal sagen, dass eine ganze Menge Menschen deutlich verschwenderischer lebt, als ich das damals tat. Es gruselte mich. Kein Wunder ist der Earth-Overshoot-Day jedes Jahr früher. Das ist der Tag, an welchem die ökologischen Ressourcen der Erde, welche in einem Jahr nachwachsen können, durch uns Menschen verbraucht sind. Dieses Jahr (2023) lag der weltweite Earth-Overshoot-Day am 02. August. Auf Deutschland bezogen lag der Country-Overshoot-Day dieses Jahr sogar auf dem 04. Mai. Das ist äußerst schlecht. Oder wie es auf der offiziellen Seite www.earthovershootday.org heißt:

Die Deutsche Wirtschaft ist auf die vorhersehbare Zukunft des Klimawandels und der Ressourcenknappheit völlig unzureichend vorbereitet.

https://www.overshootday.org/newsroom/press-release-german-overshoot-day-2023-de/

Umweltschutz

Über das Thema „Nachhaltigkeit“ geriet der Umweltschutz wieder vermehrt in mein Blickfeld. „Wieder“ deshalb, weil ich als Kind hier schon sehr gut informiert war und mich aktiv dafür interessierte. Doch sich für etwas interessieren und sich zu informieren heißt leider noch nicht, dass man ein Thema auch in seinem Leben entsprechend umsetzt.

Lange war ich überzeugt, dass ich alles mir mögliche für den Umweltschutz tun würde. Man braucht aber nur ein paar Berichte des WWF, von Greenpeace, des BUND e.V., des NABU, der DUH oder des IPCC lesen und schon wird klar, dass ich mir mein persönliches Zutun nur schön redete. Ich lebte sehr bequem und leistete an der ein oder anderen Stelle sogar, zum Leidwesen der Umwelt, meinen Beitrag in die andere Richtung. Sei es bei meiner Ernährung, meinem Konsumverhalten, meinem Freizeitverhalten oder diversen Alltagsaktivitäten.

Hier half mir sowohl die intensive Beschäftigung mit dem Thema als auch die detaillierte Informationsbeschaffung, um meinem eigentlichen Wunsch näher zu kommen. Ich freue mich schon auf die kommenden Beiträge hierzu, mit welchen ich dir zeigen möchte, wie auch du hier aktiv etwas für die Umwelt tun kannst!

Klimaschutz

Nicht zu verwechseln mit dem Umweltschutz und noch deutlich schwerwiegender ist der Klimaschutz. Im Prinzip umfasst er als Überbegriff die meisten Themen, welche du hier auf meiner Seite finden wirst. Für die anderen Themen ist der (fehlende) Klimaschutz mit großer Wahrscheinlichkeit der Grund, weshalb du sie hier findest.

Der Klimaschutz ist schlichtweg Dreh- und Angelpunkt dieser Seite. Denn dem aktuellen Klimawandel können wir nur mit Hilfe von ausreichendem Klimaschutz entgegenwirken. Und das ist auch schon die Krux an der Sache… Was bedeutet Klimaschutz? Wie definiert man ausreichend in diesem Fall? Welche Probleme herrschen hier vor? Was bedeutet er in Bezug auf den Klimawandel?

Ich denke, es wird sehr viele Beiträge hierzu brauchen, um all die Aspekte zu beleuchten, welche für mich zum Überbegriff Klimaschutz gehören. Und sicherlich wird der Klimaschutz auch in allen anderen Beiträgen seine Nische finden.

Klimawandelanpassung

Selbst wenn uns guter Klimaschutz gelingt, werden wir um Klimawandelanpassungen nicht mehr herumkommen. Die Frage ist nur noch, welcher Art diese sein können oder gar müssen. Und hier haben wir präventiv die Möglichkeit schon jetzt unsere Zukunft aktiv zu gestalten. Das sollten wir nutzen!

Hier erst tätig zu werden, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wäre weit mehr als fahrlässig. Wie man anhand von Hitzeschutzkonzepten gut erkennen kann: Ohne ein solches Konzept kann ein weiterer Rekordsommer viele Menschen an den Rand ihrer Belastungsgrenze bringen und tödlich für sie enden.

Klimawandelanpassungskonzepte sollten möglichst auf die regionalen und speziellen Eigenheiten eingehen und dabei variabel sein. Dennoch müssen sie auch konkret umsetzbar sein und im besten Falle sogar von den jeweils beteiligten Organisationen beübt werden.

Oftmals merken wir jedoch erst, wo eine Anpassung an die neuen Gegebenheiten notwendig ist, wenn wir unter einem gewissen Leidensdruck oder negativen Auswirkungen durch den Klimawandel stehen. Ich möchte auf dieser Seite Ideen sammeln, aufgreifen und ansprechen, damit eine möglichst umfassende Übersicht solcher Maßnahmen und Konzepte als inspirierende Grundlage dienen kann. Wie wäre es, wenn wir in diesem Feld kreativ werden bevor uns der Klimawandel dazu zwingt?

Gleichzeitig sollten alle Klimawandelanpassungen auch den Klimaschutz stützen und möglichst im Einklang mit diesem stehen. Sonst sägen wir den Ast, auf welchem wir sitzen noch schneller durch, um es mal ein wenig zu verbildlichen.

Gesellschaft und Individuum

Und hier sind wir beim letzten Punkt für heute angelangt. Wen betrifft es? Wer kann etwas tun? Wer muss etwas tun? Wer darf etwas tun? Wer sollte etwas tun? Und was?

Jeder von uns ist ein Individuum und wir gehören in den allermeisten Fällen einer Gesellschaft an. Beides hat Einfluss auf unser Handeln, unsere Entscheidungen und unser Leben. Aber es ist auch in unserem „ach so bürokratischen“ Land nicht immer klar, wer hier welche Verantwortung trägt oder welche Handlungen Konsequenzen haben und welche nicht. Viele Themen lassen sich hervorragend aus den verschiedenen Blickwinkeln betrachten und diskutieren. Auch dafür soll diese Seite eine Plattform sein.

Aber wir dürfen dabei einen entscheidenden Aspekt nicht aus den Augen verlieren: Das Handeln.

Entscheidend dafür, ob unsere Spezies (und all die anderen) auf diesem Planeten überlebt und eine Zukunft hat, ist nicht, wie toll wir alle Themen dargestellt, betrachtet und ausdiskutiert haben, sondern ob wir Entscheidungen zeitnah treffen und im Handeln konsequent umsetzen konnten.

Und hier sehe ich unser Potential in der Graswurzelbewegung. Der Begriff Graswurzelbewegung ist eine Metapher für Initiativen, die in erster Linie von Privatpersonen ausgehen und von unten her entstehen. Jeder von uns ist für sich selbst verantwortlich. Und kommt dem mehr oder weniger gut hinterher. Das ist je nach Lebensphase auch völlig verständlich. Wenn wir es aber als Individuum schaffen Veränderungen bei uns selbst zu etablieren und als gutes Beispiel voranzugehen, dann können wir es auch als Gesellschaft schaffen.

Aber: So ambitioniert das klingt und so zeitlich dringend es ist – wir alle haben Grenzen.

Schmerzgrenzen, Belastungsgrenzen, finanzielle Grenzen, Grenzen unserer rechtlich erlaubten Möglichkeiten, usw. und an diesen Punkten gerät die Graswurzelbewegung an ihr Limit. Hier muss die Gesellschaft tätig werden. Die Politik, die Wirtschaft, die Lobby, die Vereine, die Dorfgemeinschaft – je nach Kontext.

Mein Appell an dich

Mein Appell an dich ist es, dir beim Lesen meiner Texte dein eigenes Leben (trotz allem bitte möglichst entspannt) vor Augen zu führen und dich zu fragen, welchen nächsten Schritt in die richtige Richtung kannst du persönlich machen? Frage dich, in welchem Bereich deines Lebens du dir eine Veränderung vorstellen kannst. Wo würde es vielleicht sogar einen gewissen Spaßfaktor mit sich bringen z. B. im Rahmen einer Challenge mit Gleichgesinnten? Oder welche Freiheiten kann es mit sich bringen? Welche Chancen und positiven Einflüsse kannst du dabei für dich entdecken?

Wichtig: Überfordere dich nicht!

Auch kleine Schritte bringen uns voran. Jeder kleine Schritt in die richtige Richtung ist ein doppelter Erfolg. Wir bewegen uns in die gewünschte Richtung und gehen keinen Schritt in die falsche Richtung. Zudem handelt es sich bei unserer Aufgabe eher um einen Marathon als um einen Sprint. Ja, wir wollen und sollten schnell ankommen. Aber wir haben nichts davon, wenn wir auf der Hälfte der Strecke zusammenbrechen, weil wir uns überfordert haben.

Um mit einer Metapher zu enden: Wir wollen bei dem Auto, welches auf die Klippe zurast, nicht einfach nur den Fuß vom Gaspedal nehmen. Wir wollen ihn, wann immer möglich, gleich auf die Bremse stellen und diese nutzen! Dabei sollte uns aber nicht die Kraft ausgehen.
Sollten wir dann noch unter glücklichen Umständen irgendwann in der Zukunft den Rückwärtsgang entdecken – was wäre das für eine Freude!


Herzliche Grüße aus Mühlacker
deine Lea

Teile diesen Beitrag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert